Tag der Befreiung heute vor 75 Jahren. Im Land eine Kontroverse – Befreiung oder Niederlage. Ja – rückblickend gesehen, für uns Nachgeborene, ist es ein Tag der Befreiung. Aber das verwässert die Tatsache, dass ein Land ganz weit vom Weg abgekommen ist, ganz böse Handlungen, unentschuldbare, begangen hat und damit – zum Glück – am Ende gescheitert ist. Allerdings wurden in den 12 Jahren der Verirrung so viele Menschen umgebracht, so viel Leid über die Welt gebracht, welches nie wieder gut gemacht werden kann. Unsere einzige Entschuldigung kann darin bestehen, nie wieder so etwas zuzulassen. Insofern können wir uns davon befreien, zu den Mördern zu gehören. Ein Tag der Befreiung…
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Wir haben ‘ne Meise.
Am 4. April im Alten Apfelhof: – Du, Schatz? – Ja? – Baust Du mir einen Meisenkasten? Eine Anleitung steht im Internet. – Mach ich. … Im Internet steht aber auch, dass die Kästen spätestens im Februar hängen müssen. – Na ja. Es sind ja noch 10 Monate bis Februar. Und außerdem haben die Meisen kein Internet. – So. Fertig! Ich hänge den Kasten in den Haselbusch. Das Loch ist groß genug für Kohlmeisen. ——- Am 7. April bei Karl und Lisa Blaumeise: – Du, Schatz? – Ja? – Bei den Leuten, die uns das ganze Jahr die leckeren Körner hinlegen, hängt jetzt ein wunderschönes Häuschen. Können wir da nicht…
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Der Salzpfad / Raynor Winn
Bücher in Krisenzeiten anders gelesen Ich habe gerade „Der Salzpfad“ von Raynor Winn beendet. Ein Erlebnisbericht aus dem Genre „Reiseerfahrungen“. Unter anderen Umständen gelesen hätten wir hier eine anrührende Beschreibung über den landschaftlich sehr reizvollen „South West Coastal Path“ zwischen Poole am Ärmelkanal um Land‘s End herum bis nach Minehead am Bristolkanal. Etwas mehr als 1000 Km. In die Hand genommen habe ich das Buch nur, weil ich dachte, es handele sich um einen Roman. Cover und die Aufkleber „Spiegel Bestseller“ und „Das inspirierendste Buch des Jahres.“(The Times) haben mich in die Irre geführt. Es wird auch in unserer Bücherei bei Belletristik stehen – da wird es mehr LesreInnen finden.…
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Leben in Zeiten der C…
Die Hütte in mir… Oft habe ich die große Sehnsucht, mich auf eine Berghütte zurückzuziehen. ganz einfach zu leben, nur die nötigsten Bedürfnisse zu befriedigen und ansonsten – RUHE. Ich höre es auch von anderen – vor allem, wenn es eng wird im Leben. Die Tiny-House-Bewegung geht in die gleiche Richtung. Minimalismus, Marie Kondō – all das entspringt dem Bedürfnis des modernen, gestressten und gehetzten Menschen, wieder die Kontrolle über sein eigentliches, sein gesundes Leben zurück zu bekommen. Wer es wirklich einmal mit der Hütte ernst gemacht hat (Paolo Cognetto, Henry D. Thoreau), stellt fest, dass es gar nicht darauf ankommt, wie sehr man sich beschränkt und zurückzieht, wenn man…
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Kein Teil der Welt / Stefanie de Velasco
Ein neuer Roman mit dem Thema „Zeugen Jehovas“ – da kommt noch etwas Neues? Diese Frage ging mir als erstes durch den Kopf als ich Stefanie de Velascos neues Buch „Kein Teil der Welt“ in der Hand hielt. Nun – ich wollte es wissen. Bin ich doch in den 90er Jahren selbst etwas enger mit dem “Verein” in Kontakt gekommen. Damals bat ich die zwei netten Damen in meine Wohnung, als sie bei ihrem üblichen Predigtdienst von Tür-zu-Tür bei mir landeten. Sie hatten allerdings nicht damit gerechnet, dass ich ziemlich bibelfest bin und so ziemlich jedes Argument und jede zitierte Bibelstelle mit einem besseren Argument und einer anderen Bibelstelle entkräften…