Cover "Meine Mutter hätte es Krieg genannt" von Vera Politkowskajy
Biographie,  Buchtipp,  Gastland Italien,  Sachbuch

Meine Mutter hätte es Krieg genannt / Vera Politkowskaja mit Sara Giudice

Kurzrezension

Das Buch „Meine Mutter hätte es Krieg genannt“ von Vera Politkowskaja präsentiert eine zutiefst bewegende und fesselnde Geschichte. Die Autorin gewährt dem Leser einen intensiven Einblick in das Leben ihrer berühmten Mutter, Anna Politkowskaya, einer herausragenden Journalistin, die während des Tschetschenien-Konflikts zu einer wichtigen Stimme für die Opfer wurde und nie aus Opportunität den Mund gehalten hat.

Selten habe ich auf so kleinem Raum, das schmale Buch hat nur 192 Seiten, eine Geschichte Russlands von der Perestroika bis heute gelesen. Hochachtung habe ich vor der Bewertung der Russin Vera Politkowskaja des Ukrainekrieges.

Der tragische und bis heute ungelöste Mord an Anna Politkowskaya bildet den zentralen Fokus des Buches, wobei Vera Politkowskaya geschickt die Lebensgeschichte ihrer Mutter mit deren engagiertem Einsatz für die Opfer verknüpft. Das Buch betont die Überzeugung der Mutter, dass die Wahrheit das einzige wirksame Gegengewicht in einer Diktatur darstellt.

„Seid mutig und nennt die Dinge immer beim Namen.“

S.10 in der deutschen Übersetzung des auf Italienisch erschienenen Buches „Una Madre. La vita e la passione per la verità di Anna Politkovskaja“

„Wenn man mit seinen Vorstellungen von Gerechtigkeit allein bleibt, dann wird man verletzlich und fragil.“

S.105 ebenda

Es ist außerdem ein wunderbares Mutter-Tochter-Buch. Ein Rückblick auf eine schwierige und doch möglichst „normale“ Kindheit in einer richtigen Familie mit Oma, Opa, Vater, Bruder – und einer Mutter, die ihre Kinder immer vor den Gefahren warnt, die am Ende mit ihrem Tod eingetroffen sind.

Insgesamt liefert das Werk ein eindrucksvolles Zeugnis von Mut und dem unermüdlichen Streben nach Wahrheitsfindung. Die gelungene Übersetzung aus dem Italienischen ermöglicht es, diese bedeutende Geschichte einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Das Buch trägt dazu bei, das Vermächtnis von Anna Politkovskaya in einer globalisierten Welt weiter zu verbreiten. Lesen!

Politkowskaja, Vera:
Meine Mutter hätte es Krieg genannt / Vera Politkowskaja mit Sara Giudice. Aus dem Italienischen von Amelie Thoma und Christian Försch. – 1. Auflage 2023. – Stuttgart : Tropen, 2023. – 192 Seiten, 17 Illustrationen
Einheitssacht.: Una madre. La vita e la passione per la verità di Anna Politkovskaja
ISBN 978-3-608-50195-7 fest geb. : 22,00

https://www.eopac.net/oedekoven/medium/meine-mutter-hatte-es-krieg-genannt/

neugierig, wissbegierig, biblioman, non binary

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