Es wird oft beklagt, dass den ÜbersetzerInnen von Literatur zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Ich versuche bei meinen Besprechungen, niemals zu vergessen, auch die zu würdigen, die uns Literatur aus anderen Sprachräumen nahebringen. Mein Schwerpunkt liegt hier vor allem auf den Titeln aus dem Italienischen, da ich das Original mit dem deutschen Text vergleichen kann. Aber auch wenn man nicht beurteilen kann, wie exakt die Übersetzung ist, so merkt man doch schnell, ob der Text gelungen ist. Viele gute Gedanken zum Handwerk und zu den Möglichkeiten von Übersetzungen finden sich auf der Plattform Tralalit.
Allen Ferrante-Fans möchte ich besonders den Artikel von Julia Rosche vom 8.8.2018 ans Herz legen. Hier wird einmal gefragt, ob Autor und Übersetzer nach der Fertigstellung eines Textes überhaupt noch wichtig sind. Ich finde ja! Aber lesen Sie selbst: „Der Tod der Autorin“
2 Comments
Marius
Ein wichtiger Punkt. Ohne Übersetzer*innen wären die Texte nichts, hätten keine Sprache und erschlössen sich uns nicht. Aber ich muss mich auch an die eigene Nase fassen – manchmal rutscht es mir wirklich durch, diese Fährmänner und Fährfrauen der bilingualen Gewässer zu nennen. Schön, dass es so einen Tag gibt, der uns das wieder ins Gedächtnis ruft!
Erika von Litblogkoeb
Lieber Marius, das hast Du wunderbar formuliert (Fährfrauen…). Ja, oft merkt man einfach nicht, wie sanft sie uns hinüberbringen.