Berge
#stayathome,  Fundstücke,  in eigener Sache

Leben in Zeiten der C…

Die Hütte in mir…

Oft habe ich die große Sehnsucht, mich auf eine Berghütte zurückzuziehen. ganz einfach zu leben, nur die nötigsten Bedürfnisse zu befriedigen und ansonsten – RUHE.

Ich höre es auch von anderen – vor allem, wenn es eng wird im Leben. Die Tiny-House-Bewegung geht in die gleiche Richtung. Minimalismus, Marie Kondō – all das entspringt dem Bedürfnis des modernen, gestressten und gehetzten Menschen, wieder die Kontrolle über sein eigentliches, sein gesundes Leben zurück zu bekommen.

Wer es wirklich einmal mit der Hütte ernst gemacht hat (Paolo Cognetto, Henry D. Thoreau), stellt fest, dass es gar nicht darauf ankommt, wie sehr man sich beschränkt und zurückzieht, wenn man nichts in sich selbst ändert. Das Problem liegt im Mindset.

Die gehetzte Seele darf nicht einfach so in die enge Hütte gequetscht werden. Sie muss zur Ruhe kommen und erst einmal auf das kleine, menschliche Maß zurückgebracht werden.

Das Herz muss wieder seinen eigenen Takt schlagen dürfen, der Atem muss seinen persönlichen Rhythmus finden, der Kopf muss die Gedanken frei fließen lassen dürfen.

Dann kann die Seele wieder frei schwingen und findet zu ihrer richtigen Größe zurück.

Wenn Herz, Kopf und Atem zur Ruhe gekommen sind, gelingt es der Seele wieder, ihre Flügel zur vollen Spannweite zu entfalten.

Dazu brauchen wir nicht die Hütte am Berg oder im Wald und auch nicht die einsame Insel. So schön und romantisch diese Bilder auch sein mögen.Wir brauchen vielmehr eine Zeit der Besinnung ohne übermächtige Anforderungen von außen.

Dazu kann diese Krise helfen, denn plötzlich muss sich keiner mehr rechtfertigen. Das kreative Nichtstun ist das Gebot der Stunde. Termine sind gestrichen, der Freizeitdruck ist aufgelöst. Das Gefühl, draußen etwas zu verpassen, gibt es nicht mehr.

Das ist die Chance zu sich zu kommen. Nutzen wir sie!

neugierig, wissbegierig, biblioman, non binary

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