Premierenlesung am 23. Oktober in der Laacher-See-Halle in Mendig Einer Premierenlesung beizuwohnen und Teile eines brandneuen Buches aus dem Mund der Autorin selbst zu hören ist fast wie die erste Begegnung mit einem Baby ein paar Tage nach der Geburt. Ich bin mir bewusst, dass hier etwas Einmaliges, nie da gewesenes ans Licht der Welt tritt. Bald können viele Menschen die Geschichte vom seltsamen Stein „Blau-Auge“ lesen, aber ich durfte ganz zu Beginn dabei sein. Jasna Mittler und ihre Verlegerin Dagmar Schruf sitzen auf der Bühne der Laacher-See-Halle in Mendig und warten darauf, das recht zahlreich erschienene Publikum in Mittlers Heimatstadt begrüßen zu können. Die Musik der kleinen Lifeband „Do‘s…
Blut und Wasser / Jurica Pavičić
Roman – aus dem Kroatischen von Blanka Stipetić Blut und Wasser von Jurica Pavičić – ein Taschenbuch aus einem kleinen unabhängigen Verlag, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Literatur aus dem Balkan ins Deutsche zu holen. Für mich eine sensationelle Entdeckung und eine unbedingte Leseempfehlung! Die Geschichte des Landes Kroatiens von 1989 bis 2017 wird exemplarisch am vergleichsweise kleinen Schicksal einer Familie und eines kleinen Dorfs in Dalmatien, in der Nähe von Split, erlebbar gemacht. Der Autor lädt uns ein, uns mit an den Küchentisch der Familie Vela zu setzen. Vater Jakob, Mutter Vesna und die 17jährigen Zwillinge Silva und Mate. Und von da an lässt uns diese Geschichte…
Vier Tage im Juni / von Jan-Christoph Nüse
Kennen Sie das? Ein wirklich wichtiges Ereignis spielte sich in Ihrer Kindheit ab – und Sie hatten keine Ahnung. Und wenn Sie es dann erzählt bekommen, sind Sie fassungslos. So erging es mir mit dem Buch „Vier Tage im Juni“. Ich bekam die berühmte Gänsehaut als mir klar wurde, in welch glückseliger Blase ich als Kind der frühen sechziger Jahre gelebt habe. Nur Opa hatte Fernsehen und natürlich bekam ich von politischen Themen, die meine Eltern womöglich am Abendbrottisch diskutierten, gar nichts mit. Und darum geht es: Deutschland 1963. John F. Kennedy besucht Deutschland, Millionen Menschen jubeln ihm zu. Die Polizei bildet zwar vorsorglich Mordkommissionen, aber deutsche und amerikanische Geheimdienste…
8. Mai – Gedanken zum Tag
Tag der Befreiung heute vor 75 Jahren. Im Land eine Kontroverse – Befreiung oder Niederlage. Ja – rückblickend gesehen, für uns Nachgeborene, ist es ein Tag der Befreiung. Aber das verwässert die Tatsache, dass ein Land ganz weit vom Weg abgekommen ist, ganz böse Handlungen, unentschuldbare, begangen hat und damit – zum Glück – am Ende gescheitert ist. Allerdings wurden in den 12 Jahren der Verirrung so viele Menschen umgebracht, so viel Leid über die Welt gebracht, welches nie wieder gut gemacht werden kann. Unsere einzige Entschuldigung kann darin bestehen, nie wieder so etwas zuzulassen. Insofern können wir uns davon befreien, zu den Mördern zu gehören. Ein Tag der Befreiung…
Wir haben ’ne Meise.
Am 4. April im Alten Apfelhof: – Du, Schatz? – Ja? – Baust Du mir einen Meisenkasten? Eine Anleitung steht im Internet. – Mach ich. … Im Internet steht aber auch, dass die Kästen spätestens im Februar hängen müssen. – Na ja. Es sind ja noch 10 Monate bis Februar. Und außerdem haben die Meisen kein Internet. – So. Fertig! Ich hänge den Kasten in den Haselbusch. Das Loch ist groß genug für Kohlmeisen. ——- Am 7. April bei Karl und Lisa Blaumeise: – Du, Schatz? – Ja? – Bei den Leuten, die uns das ganze Jahr die leckeren Körner hinlegen, hängt jetzt ein wunderschönes Häuschen. Können wir da nicht…